Mit der KI zocken statt mit Freunden, mit der KI ein eigenes Spiel kreieren oder den Verlauf kommentieren lassen? 53 Prozent der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren spielen zumindest hin und wieder Video- und Computerspiele. Sie erwarten dabei vor allem im Hinblick auf Künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren große Veränderungen: Über die Hälfte (55 Prozent) der Gamerinnen und Gamer erwartet eine KI-Revolution im Gaming. Das sagt eine aktuelle Umfrage von Bitkom.
Unter Gamerinnen und Gamern bis 49 Jahren meinen dies sogar 63 Prozent, die Altersgruppe ab 50 Jahren ist mit 40 Prozent hingegen skeptischer. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.205 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, darunter 638 Gamerinnen und Gamer, die Bitkom aus Anlass der Spielemesse Gamescom in der nächsten Woche veröffentlicht.
Dabei besteht allen voran Interesse an KI-generierten Kommentaren: Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Gamerinnen und Gamer fänden es unterhaltsam, im Spiel Live-Kommentare durch eine KI zu bekommen. Die Hälfte (50 Prozent) hätte gerne die Möglichkeit, mit KI-gesteuerten Teammitgliedern oder Gegnern zu spielen. Dabei ist Gamerinnen und Gamern allerdings Transparenz wichtig: Zwei Drittel (67 Prozent) wünschen sich eine klare Kennzeichnung, wenn man gegen eine KI spielt. Fast genauso viele (66 Prozent) fordern, wie im Sport solle es im Gaming Doping-Kontrollen geben, dass sich niemand durch KI einen Vorteil verschafft.
„Künstliche Intelligenz eröffnet im Gaming ganz neue Möglichkeiten. Anstatt vordefinierter Muster könnten KI-gesteuerte Mitspieler lernen, sich an das Verhalten des Spielers anzupassen und dynamisch auf Situationen zu reagieren. Durch maschinelles Lernen können Schwierigkeitsgrad, Story-Elemente oder sogar Spielmechaniken in Echtzeit individuell angepasst werden“, so Marvin Pawelczyk, Referent für Künstliche Intelligenz und Cloud beim Bitkom. „Darüber hinaus kann KI aber auch selbst zu mehr Transparenz und Fairness beitragen, indem sie erkennt, wer sich zum Beispiel durch spezielle Cheat-Software einen unlauteren Vorteil verschafft.“ Das begrüßen auch die meisten der Gamerinnen und Gamer: 56 Prozent wünschen sich, dass Cheater beim Gaming automatisch durch eine KI identifiziert werden.
Im Vergleich leicht abgeschlagen sind die Möglichkeiten, Spiele anzupassen oder selbst zu programmieren: Insgesamt 35 Prozent der Gamerinnen und Gamer hätten gerne die Möglichkeit, Spiele mit einer KI anzupassen. Ein Viertel (24 Prozent) würde gerne mit einer KI neue Spiele selbst programmieren. „KI macht es leicht wie nie, sich auch als Anfänger beim Programmieren von eigenen Games zu versuchen. Neben Code-Vervollständigung und Fehlererkennung können auch Grafiken und Sounds für das Gaming erzeugt werden. KI-basierte Tools können deshalb auch professionellen Entwickler-Teams dabei helfen, komplexe Spielwelten, Charaktere und Mechaniken schneller und effizienter zu erstellen“, so Pawelczyk.
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