Das Smartphone übernimmt für viele Menschen immer mehr Alltagsaufgaben – von der Kamera bis hin zum Navigationsgerät. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage haben drei Viertel der Nutzer ihren klassischen Wecker durch das Handy ersetzt. 65 Prozent verzichten auf eine separate Kamera, 56 Prozent auf die Videokamera. Auch Navigationsgeräte (40 Prozent), Festnetztelefone (43 Prozent) oder Küchentimer (38 Prozent) wurden vielfach durch das Smartphone verdrängt.
Doch so eindeutig, wie es die Zahlen zunächst erscheinen lassen, ist die Entwicklung nicht. Zwar greift heute fast jeder für ein Foto oder die Routenplanung zum Smartphone, gleichzeitig erlebt der Markt für ystemkameras seit Jahren eine Renaissance, vor allem im Premium-Segment. Auch Spielekonsolen verzeichnen stabile Umsätze, weil sie eine Leistung und ein Nutzererlebnis bieten, das ein Smartphone kaum ersetzen kann. Hinzu kommt: In bestimmten Bereichen – etwa bei Rad- oder Motorrad-Navigation – bleiben spezialisierte Geräte unverzichtbar, da sie robuster, wetterfest und praxisgerechter sind als ein Handy am Lenker.
Das Smartphone fungiert also weniger als Ersatz im Sinne einer Verdrängung, sondern eher als zentraler Zugang zu unterschiedlichsten Anwendungen. Es bündelt viele Funktionen, erleichtert den Alltag und macht den Zugang zu spezialisierten Geräten einfacher – ersetzt diese aber nicht vollständig.
Pressemitteilung Bitkom
Wecker, Kamera, Navi – was das Smartphone heute alles ersetzt
Wecker aus, Timer für den Morgen-Tee an, noch schnell ein Foto vom Sonnenaufgang knipsen – das Smartphone ist für die meisten Menschen längst nicht mehr nur ein Kommunikations-Tool, sondern wird für eine steigende Zahl von Alltags-Aufgaben genutzt. So haben bereits drei Viertel (74 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer eines Smartphones ihren Wecker vollständig oder größtenteils durch das Smartphone ersetzt. 65 Prozent sagen dies über den Fotoapparat und 56 Prozent über die Videokamera. 43 Prozent haben ihr Festnetztelefon durch das Smartphone vollständig oder weitestgehend ersetzt. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 827 Nutzerinnen und Nutzer eines Smartphones. „Das Smartphone ist praktisch zur digitalen Kommandozentrale des Lebens vieler Menschen geworden. Es macht den Alltag effizienter und durch die Sprachsteuerung auch oftmals intuitiver“, sagt Janine Jahreiß, Expertin für Mobilfunk beim Bitkom.
Ihr Navigationsgerät haben 40 Prozent durch das Smartphone ersetzt, 38 Prozent den Küchentimer und 32 Prozent die Taschenlampe. Auf Papiertickets verzichtet ein Viertel (25 Prozent) der Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer weitestgehend. 23 Prozent hören Radio über ihr Smartphone, 22 nutzen das Gerät als Spielekonsole. Zum Einsatz kommt das Smartphone bei 17 Prozent auch im Online-Banking, beispielsweise zur Verifikation bzw. für Überweisungen statt eines Tan-Geräts. 11 Prozent verzichten wegen ihres Smartphones auf einen Scanner. Noch nicht sehr verbreitet ist dagegen, mit dem Smartphone das Auto aufzuschließen – nur jeder und jede Zwanzigste (5 Prozent) tut dies bereits.