Brad Smith lebt mit ALS – dank eines Neuralink-Implantats und der modifizierten Insta360 Link 2 kann er heute wieder aktiv an seinem Umfeld teilhaben. Die Kombination aus Gehirn-Computer-Schnittstelle und PTZ-Kamera ermöglicht es ihm, mit Blick- und Gedankensteuerung Gesprächen zu folgen, Gesichter zu fokussieren und Videos aufzunehmen. Eine individuell angepasste Steuerlogik ersetzt mechanische Upgrades – und macht die Technik für ihn alltagstauglich.
Weitere Informationen gibt es auf YouTube in der Kurzdokumentation zu Brads Geschichte und in der folgenden Pressemitteilung.
Pressemitteilung:
Ein zweites Paar Augen: Wie Insta360 und Neuralink Brad Smith neuen Mut schöpfen lassen
Wir bei Insta360 waren schon immer überzeugt, dass Technologie dem Wohle der Menschheit dienen sollte. Für uns bedeutet das grundsätzlich, Menschen dabei zu helfen, wichtige Momente festzuhalten – aber im Fall von Brad Smith geht es weit darüber hinaus.
Brads Geschichte
Brad hat ALS, eine tödliche, degenerative Krankheit, die zum Abbau der Muskeln führt. Wer an ALS erkrankt ist, verliert die Fähigkeit, sich zu bewegen und mit der Zeit sogar zu essen oder zu atmen.
In den letzten sieben Jahren war Brad an einen motorisierten Rollstuhl gefesselt und auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Seine einzige Möglichkeit zu kommunizieren hat Eyegaze ermöglicht. Dieses System nutzt eine Infrarotkamera, die oberhalb eines Computerbildschirms angebracht ist, um die Blickrichtung einer Person zu verfolgen und den Blickpunkt wie einen Mauszeiger zu behandeln.
Auch wenn ihm das ein gewisses Maß an Freiheit verschaffte, war selbst die einfachste Handlung unglaublich mühsam – und da das Eyegaze Infrarotsystem sehr bestimmte Lichtbedingungen benötigte, konnte Brad weder tagsüber nach draußen gehen noch zu Hause helles Licht einschalten. Aber er blieb hartnäckig; jeden Tag agierte er als pflichtbewusster Vater sowie liebender Ehemann und war entschlossen, ein erfülltes Leben zu führen.
Es gibt keine bekannte Ursache für ALS und derzeit auch keine Heilung – aber Ärzte und Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten hart daran, Wege zu finden, um die Symptome zu stoppen und letztendlich umzukehren.
An vorderster Front steht Neuralink, ein KI-Start-up, das 2016 von Tesla- und SpaceX-CEO Elon Musk gegründet wurde. Es entwickelt Gehirn-Computer-Schnittstellen, eine münzgroße Technologie, die direkt in den Hirnstamm eingesetzt wird, um neurologischen Problemen entgegenzuwirken.
Weshalb Link 2?
Am 8. November 2024 wurde Brad als dritte Person – und der ersten mit ALS – ein Neuralink-Implantat eingesetzt. Nach einer Phase intensiven kognitiven Trainings kann er jetzt ein MacBook auf eine Weise, die der Nutzung einer Maus gar nicht so unähnlich ist, steuern. Dank dieser Technologie ist er zum Kommunizieren nicht mehr gezwungen, auf einen Bildschirm starren, sondern kann seine Augen für das nutzen, wofür sie gedacht sind: die Welt um ihn herum wahrzunehmen.
Hierzu nutzt Brad die Insta360 Link 2. Mit ihrem 1/2″-Sensor ist sie in der Lage, naturgetreue 4K Aufnahmen zu machen. Noch wichtiger ist aber vielleicht, dass es ihm die PTZ-Bewegungen des 2-Achsen-Gimbals ermöglichen, den Winkel stufenlos zu ändern, was ihm ein völlig freies Sichtfeld eröffnet.
Er kann jetzt Gesprächen beliebig im Raum folgen, als würde er den Kopf drehen, er kann heranzoomen, um die Gesichter seiner Kinder deutlich zu sehen, er kann die Kamera schwenken, um eine klarere Perspektive zu bekommen und er kann tagsüber nach draußen gehen – einfache Dinge, die wir alle für selbstverständlich halten und die ihm durch ALS genommen wurden. Er kann sogar Videos von seiner Familie aufnehmen und sie abspielen, wann immer er will. Die Kamera wird dabei nicht wie gewöhnlich zum Streamen verwendet, sondern ist Brads Mittel, um mit der Welt in Kontakt zu treten.
Modifikation der Link 2
Im Mai dieses Jahres taggte Tesla Owners Silicon Valley, ein großer Tech-Account auf X, der über Elon Musks Unternehmen berichtet und sie bewirbt, sowohl Musks Neuralink als auch Insta360 in einem Tweet, der zeigte, wie Brad die Link 2 nutzt. Dadurch wurden wir auf Brads Geschichte aufmerksam – und als wir sahen, wie er mithilfe einer unserer Kameras die Kontrolle über einen Teil seines Lebens zurückgewinnen konnte, waren wir gleichermaßen gerührt und inspiriert.
Die Link 2 wurde allerdings in erster Linie als Videokonferenz-Tool entwickelt und war daher nicht für seine Anforderungen optimiert. Wir haben uns umgehend mit Brad und seiner Familie in Verbindung gesetzt, um herauszufinden, wie wir sie an seine Bedürfnisse anpassen könnten.
Da die Webcam seine Augenbewegungen nachahmen sollte, musste sie schneller und empfindlicher reagieren, insbesondere in Bezug auf den Gimbal. Das Standardmodell der Link 2 dreht sich mit einer Geschwindigkeit von 5° pro Sekunde – was für alltägliche Szenarien völlig ausreichend ist, seine Reaktionszeit jedoch stark einschränkt – und verfügt nicht über die nötige Finesse, um dem menschlichen Auge wirklich zu entsprechen, selbst wenn es per Neuralink gesteuert wird.
Unsere Ingenieure arbeiteten mit Hochdruck an der Modifizierung der Link 2, mussten aber schließlich feststellen, dass schnellere Gimbalbewegungen unmöglich waren, ohne die Kamera drastisch größer und schwerer zu machen, was sie für Brad zu unhandlich machen würde.
Stattdessen veränderten sie die Logik des Neuralink-Systems so, dass jedes Signal effizienter wurde und er die Kamera mit der gleichen Anzahl von Befehlen weiter bewegen konnte.
Das mag sich nach einer relativ kleinen Änderung anhören, aber für Brad machte es einen immensen Unterschied. Hierdurch lässt sich die Link 2 für ihn einfacher und natürlicher bedienen – und er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Think Bold: Gestaltung einer besseren Zukunft
Bei der Entwicklung von Technologie liegt der Fokus oft auf dem Großen und Ganzen – der angepeilten Nutzergruppe, den übergeordneten Branchentrends – sodass das Kleine dabei manchmal verloren geht. Brads Geschichte ist eine zutiefst persönliche. Und zu sehen, wie er eine unserer Kameras zusammen mit Neuralink nutzt, war äußerst inspirierend.
“Als wir die Link 2 entwickelt haben, war sie für Profis in Meetings und Unterrichtsräumen gedacht”, so Max Richter, Mitbegründer und VP of Marketing bei Insta360. “Doch zu sehen, wie sie als Werkzeug eingesetzt wird, das jemandem hilft, wieder eine Verbindung aufzubauen, hat uns das daran erinnert, warum wir Technologien überhaupt entwickeln. Es geht darum, Menschen zu ermöglichen, das Leben in vollen Zügen zu genießen.”
Solche starken Emotionen waren es auch, die unser Ingenieurteam zum Handeln veranlasst haben. Es war ein besonders arbeitsreicher Sommer für sie, vollgepackt mit knappen Deadlines für neue Produkt-Launches, Funktionstests und bahnbrechende Entwicklungen. Und trotzdem nahmen sie sich die Zeit für dieses Projekt, weil sie so sehr an Brad glaubten. Wenn er nicht aufgab, wie könnten sie es dann tun?
Brads Reise ist eine von vielen, die uns bei Insta360 inspiriert haben. Von Sam Bencheghib, der sich dafür einsetzt, die Umweltverschmutzung von Balis Flüssen zu stoppen, bis hin zum Rallyefahrer Lance Fenderson, der seine Lähmung überwunden hat, um wieder Rennen zu fahren, werden wir auch weiterhin mutige Menschen unterstützen und unsere Technologie dafür nutzen, ihre Missionen Realität werden zu lassen.
Die Geschichte lebt weiter
Die Kurzdokumentation von Brads Reise, präsentiert von Insta360, ist jetzt auf YouTube zu sehen. Der Film bietet einen eindrucksvollen persönlichen Einblick in Technologie, Familie und Mut, bei dem KI und Menschlichkeit Hand in Hand gehen. Eine Geschichte, die zeigt, wie Innovation selbst angesichts außergewöhnlicher Herausforderungen Verbindung und Sinn wiederherstellen kann.
Wir sind stolz darauf, Brads Geschichte zu teilen und weiterhin kreative Köpfe und Pioniere zu unterstützen, die der Welt zeigen, was alles möglich ist.