Rabot Energy hat eine neue App, die den Stromverbrauch außer bei Elektrofahrzeugen jetzt auch bei Wärmepumpen an aktuelle Börsenstrompreisentwicklungen anpasst. Wie genau das funktioniert und was es bringt, erklärt der Hersteller einmal selbst.
Quelle: Rabot Energy
Aus Rabot Charge wird Rabot Energy: Die App des Unternehmens passt den Stromverbrauch außer bei Elektrofahrzeugen jetzt auch bei Wärmepumpen an aktuelle Börsenstrompreisentwicklungen an. Das heißt, Wärmepumpen springen vorzugsweise dann an, wenn Strom an der Börse günstig ist. Hausbesitzer mit einem dynamischen Stromtarif können auf diese Weise Preisstürze und negative Strompreise der Börse für den Betrieb der Wärmepumpe gezielt nutzen. Das spart Stromkosten.
Die App des Stromversorgers Rabot Energy, ein Ökostromanbieter mit dynamischen Tarifen, steuerte bislang Ladevorgänge von Elektroautos (EV) dergestalt, dass automatisch geladen wird, wenn die Börsenstrompreise im Keller sind. Hierfür kombiniert das Energieunternehmen seine dynamischen Stromtarife, welche aktuelle Börsenstrompreise zuzüglich üblicher Abgaben und Steuern an Haushalte weitergeben, mit intelligentem Energiemanagement. Ganz neu können jetzt auch Wärmepumpen sechs verschiedener Hersteller mit den Börsenstromtarifen von Rabot Energy gekoppelt werden. Parallel zu dieser funktionellen Erweiterung wird der Name von “Rabot Charge” zu “Rabot Energy” angepasst. Während der Fokus bislang auf intelligenten EV-Ladelösungen lag, werden mittlerweile zahlreiche Energiedienstleistungen angeboten, die helfen, Energie effizienter zu nutzen, um Kosten zu senken.
Elektrische Wärmepumpen verbrauchen viel Strom, was teuer werden kann
Elektrische Wärmepumpen sind die am häufigsten installierte Heizungsart in Neubauten und werden auch in bestehenden Gebäuden immer beliebter. Wenn sie mit Ökostrom betrieben werden, sind sie eine klimafreundliche Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen und von deren begrenztem Vorkommen unabhängig.
Laut dem Heizspiegel 2023 verbrauchen Wärmepumpen pro Quadratmeter Wohnfläche zwischen 25 und 40 Kilowattstunden (kWh), so dass Hausbesitzer jährlich für ihre Wärmepumpe schnell auf einen Strombedarf von 6.000 kWh und mehr kommen. Das kann teuer werden. Deshalb ist es wichtig, die Wärmepumpe mit möglichst günstigem Strom zu versorgen. Viele Hausbesitzer greifen daher auf spezielle Stromtarife für Wärmepumpen zurück.
Eine weitere Möglichkeit, die Stromkosten von Wärmepumpen zu reduzieren, sehen Experten in dynamischen Börsenstromtarifen. Der aktuelle Finanztest 9/2024 der Stiftung Warentest, der 20 dynamische Stromtarife unter die Lupe genommen hat, erklärt: „(…) Dynamische Tarife laden zum Sparen ein. Die Tarife ermöglichen es Nutzerinnen und Nutzern, Kosten zu sparen, indem sie bei niedrigeren Strompreisen zum Beispiel ihr E-Auto laden oder ihren Trockner anwerfen. Das ist ein Anreiz, Strom zu nutzen, wenn er reichlich vorhanden und deshalb günstiger ist. (…).“ Ausgeführt wird ferner: „(…). Besonders viel sparen Haushalte, die einen hohen Stromverbrauch haben und große Teile davon in günstige Zeiten legen können, weil sie zum Beispiel ein E-Auto nutzen oder mit einer Wärmepumpe heizen. (…).“
Darum sind schwankende Börsenstrompreise vorteilhaft
Die Strompreise an der Börse schwanken (Grafik rechts). Am 10. September 2024 beispielsweise von 12,99 Cent pro Kilowattstunde bis minus 0,016 Cent pro Kilowattstunde. Dynamische Stromtarife geben diese Preisschwankungen an Verbraucher weiter, sodass diese von Niedrigpreisphasen und negativen Strompreisen profitieren können.
Weil der durchschnittliche monatliche Börsenstrompreis in diesem Jahr bislang zwischen 6 und 8 Cent pro Kilowattstunde liegt, können auch Haushalte profitieren, die keine flexiblen Stromverbräuche haben, welche sich zeitlich in Niedrigpreisphasen verschieben lassen.
Haushalte mit Wärmepumpen und Elektroautos profitieren jedoch besonders; insbesondere, wenn sie über einen Smart Meter verfügen, der den Stromverbrauch in 15-Minuten-Intervallen erfasst, wodurch Stromanbieter die jeweiligen Börsenstrompreise exakt abrechnen können.
So funktioniert die preisoptimierte Steuerung der Wärmepumpe
Unabhängig davon, ob die Wärmepumpe von Bosch, Daikin, Mitsubishi, Nibe, Panasonic oder Vaillant stammt – Hausbesitzer können ihre Wärmepumpe in wenigen Schritten mit der Rabot Energy App verbinden. Dafür wählen sie den Hersteller in der App aus und geben die Seriennummer der Wärmepumpe ein. Bei einigen Herstellern erfolgt die Integration per E-Mail oder über den persönlichen Account beim Hersteller der Wärmepumpe.
Wärmepumpen sind steuerbare Verbrauchseinrichtungen und können pro Tag für einige Stunden vom Stromnetz getrennt werden, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Allein deshalb verfügen sie meist über einen Pufferspeicher, der die erzeugte Wärme für eine gewisse Zeit speichert. Diese Speicherkapazität macht Wärmepumpen zu flexiblen Stromverbrauchern.
Um die gewünschte Heiz- und Wassertemperatur zu halten, schalten sich Wärmepumpen in regelmäßigen Abständen ein. Diese Heizintervalle sind stromintensiv, weil hierbei ein Kompressor das gasförmige Kältemittel verdichtet, das die Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser aufgenommen hat. Durch die Kompression erhöht sich die Temperatur stark und wird an den Pufferspeicher der Wärmepumpe abgegeben. Je höher der Temperaturunterschied zwischen der Energiequelle (z.B. Umgebungsluft) und benötigter Nutzwärme ist, desto höher ist der Stromverbrauch.
Die Rabot Energy App steuert diese Heizintervalle so, dass sie in die Zeiten mit den günstigsten Strompreisen an der Börse fallen. Wie viele Stunden eine Wärmepumpe täglich läuft und wie oft der Verdichter startet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise den vom Nutzer definierten Voreinstellungen, dem Verbrauch und der Umgebungstemperatur.
Weitere Informationen auf https://www.rabot-charge.de
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