Die US-Regierung investiert mit der KI-Initiative „Stargate“ massiv in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und stellt dafür mindestens 32 Milliarden Dollar bereit. Der Digitalverband Bitkom sieht darin eine große Herausforderung für Europa und fordert eine stärkere Förderung der KI-Industrie in Deutschland.
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst warnt, dass Europa im globalen KI-Wettlauf ins Hintertreffen geraten könnte, wenn es nicht entschlossen handelt. Er plädiert für einen europäischen KI-Aktionsplan, mehr Investitionen und weniger bürokratische Hürden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Weitere Informationen finden sich in der Pressemitteilung des Bitkom.
Pressemitteilung Bitkom
Bitkom zur KI-Initiative „Stargate“ in den USA
Berlin, 22. Januar 2025 – Zur KI-Initiative „Stargate“ in den USA, die unter anderem Investitionen von 500 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur vorsieht, sowie die Rücknahme eines Dekretes zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„Die USA erklären Künstliche Intelligenz zur Schlüsseltechnologie der Zukunft – und machen eine Ansage an den Rest der Welt. Deutschland und Europa müssen die KI-Initiative aus den USA als ultimativen Weckruf verstehen. Während wir in Deutschland die von 2020 bis 2025 in der KI-Strategie vorgesehenen 5 Milliarden Euro nicht einmal vollständig investiert haben, wollen in den USA Unternehmen flankiert von der Politik in einem gewaltigen Programm 500 Milliarden Dollar in KI-Technologie und -Infrastruktur investieren. Zieht die EU nicht nach und erhöht die eigenen Anstrengungen massiv, wird die US-Führungsrolle bei KI ebenso zementiert werden wie unsere digitale Abhängigkeit. Dazu gehört neben Geld und mehr Unterstützung für europäische KI-Unternehmen auch, Künstliche Intelligenz nicht immer zuallererst als Bedrohung, sondern als Chance wahrzunehmen und den Regulierungsrahmen zu lockern.
Eine völlig unregulierte KI-Entwicklung und -Nutzung, wie sie offenbar die USA anstreben, kann dabei nicht der europäische und deutsche Weg sein. Stattdessen brauchen wir eine Regulierung, die die Menschen dort schützt, wo es darauf ankommt, und zugleich Wirtschaft und Wissenschaft Freiraum gibt, KI-Technologien zu entwickeln und in den Markt zu bringen. Aktuell besteht in Europa eine regulatorische Dysbalance. Es werden Phantomprobleme geregelt und Innovationen im Keim erstickt. Bleibt Europa auf dem eingeschlagenen Weg, werden wir von neuen KI-Technologien abgeschnitten, KI-Forschung und -Unternehmen werden aus Europa abwandern. Wir werden auch einige der führenden Experten auf dem Gebiet verlieren, wenn sie in den USA deutlich bessere Voraussetzung für Forschung und Entwicklung vorfinden. Deutschland und Europa müssen das regulatorische Korsett der letzten Jahre aufschnüren und sich klar zu KI und ihren Chancen bekennen. Ein Weiter So darf es nicht geben.“
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