Schon vor der Erfindung des Internets war es möglich, mit Hilfe eines Decoders und Bildschirmtext mit anderen Menschen Nachrichten auszutauschen. In unserer Kolumne „Technik von gestern“ blicken wir zurück.
Noch lange vor der Einführung des World Wide Web sollte der Bildschirmtext, kurz BTX, die Menschen vernetzen. Die von der Deutschen Post entwickelte Technologie wurde bereits auf der IFA im Jahr 1977 präsentiert, erlangte aber erst in den 1980er-Jahren eine gewisse Verbreitung. Über ein spezielles Modem und einen Decoder konnten Nutzer Inhalte auf ihren TV oder BTX-Terminals abrufen. Grafisch nicht weit vom Videotext entfernt erlaubte BTX aber vor allem Interaktion. So konnte es unter anderem für Nachrichten sowie frühe Formen von Online-Shopping oder Online-Banking genutzt werden.
Das Ende des Bildschirmtext
Hohe Kosten und technische Limitierungen wie extrem langsame Datenraten verhinderten aber, dass BTX sich auf breiter Front durchsetzen konnte. Ein Aufbäumen erlebte der Dienst 1995, als er mit dem Webangebot von T-Online gekoppelt wurde. Diese Integration trug dazu bei, dass viele Menschen erstmals das Internet nutzten. 2001 wurde der Haupt- BTX-Dienst eingestellt, lebte aber in einer reduzierten Version noch bis 2007 als Technologie für einige Online-Banking-Dienste weiter. Dennoch gilt BTX als Wegbereiter zur Verbreitung des Internets in Deutschland.
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