Die Deutsche Telekom und RTL Deutschland erproben die Produktion von Live-Videos im 5G Netz.
Qualitativ hochwertige Videos lassen sich zukünftig auch mit Smartphones über 5G-Verbindungen übertragen. Den Fortschritt leistet das sogenannte Network Slicing. Die Technologie teilt das Netz in logisch voneinander getrennte Bereiche auf. Ein solcher virtueller Netzabschnitt erlaubt künftig speziell Journalist*innen datenintensive Videosignale live vom Ort des Geschehens zu senden. Das Besondere: Die notwendigen Bandbreiten sind technisch zugesichert. Das gilt selbst für stark ausgelastete Mobilfunkzellen. So planen die Partner mobilen TV-Journalismus auf ein neues technologisches Niveau zu bringen.
Mit den gemeinsamen Tests stärken die Deutsche Telekom und RTL Deutschland ihre Partnerschaft. Bisher stand Content rund um RTL+ und MAGENTA TV im Mittelpunkt. Jetzt richten die Telekom und die RTL Deutschland ihre Partnerschaft breiter aus und arbeiten gemeinsam auch an innovativen Technologien.
Produktion von Live-Videos im 5G Netz: Das sagen die Unternehmen
„Dank 5G Standalone passt die gesamte Fernseh-Technik für eine Live-Schalte künftig in die Hosentasche. Diese 5G Lösung wird mobilen Journalismus revolutionieren. Dafür haben wir mit RTL Deutschland einen innovativen Partner an der Seite. Die neue 5G Lösung testen wir gemeinsam und berücksichtigen so bereits in einem frühen Stadium die Bedürfnisse von Journalist*innen“, sagte Claudia Nemat. Sie verantwortet den Vorstandsbereich Technologie und Innovation der Deutschen Telekom.
„Die Entwicklung innovativer Technologien ist eine wichtige Säule in unserer Strategie, um unsere Zuschauer*innen sowie Nutzer*innen bestmöglich zu informieren und zu unterhalten. Relevanter Journalismus ist hochaktuell und findet insbesondere auch von unterwegs statt. Das gilt vor allem für Breaking News. Echtzeit-Video mit 5G macht diese mobilen TV-Beiträge noch nahbarer. Das 5G Standalone Netz der Telekom konnte in den Tests die hohen Ansprüche des TV-Betriebs an die Signalübertragung übertreffen. Es ist sicher und zuverlässig. Diese Innovation knüpft nahtlos an die Nutzung von Smartphones an. Das ermöglicht unseren Journalist*innen, sich noch stärker auf das zu fokussieren, was zählt: unabhängige Nachrichten von jedem Ort zu jederzeit zu berichten“, sagte Matthias Dang, Co-CEO RTL Deutschland.
Mehr Freiraum für innovatives Storytelling: Produktion von Live-Videos im 5G Netz
Videosignale über ein leistungsstarkes Mobilfunk-Netz zu übertragen steigert die Effizienz von Produktionen. Die neue 5G Lösung erhöht die Planungssicherheit von Produktionen durch Mobilfunk-Kapazitäten erheblich. Außerdem ist die Technik intuitiv sowie schnell einsetzbar. Und sie kommt ohne Kabel aus.
Das Pilot-Projekt entwickeln die Telekom und RTL Deutschland in Laboren in Bonn. Aktuell prüfen die Partner die 5G Lösung in einer Testumgebung in Berlin. Von der Innovation wird eine breite Zielgruppe in der Medienlandschaft profitieren. Dazu zählen zum Beispiel Veranstalter von Events und Ausrüster. Perspektivisch wird 5G Standalone mit Network Slicing auch in sozialen Medien neue und kreative Echtzeit-Formate für Influencer ermöglichen.
Der Übertragungswagen für die Hosentasche
Die Produktionstechnik wird smarter und flexibler durch 5G Lösungen. Bei der Berichterstattung von TV-Sendern werden heute noch häufig „Satellite News Gathering“ (SNG) Fahrzeuge als Übertragungswägen eingesetzt. Diese Fahrzeuge wiegen in der Regel mehr als 3,5 Tonnen und sind nicht flexibel. Mobile Rucksack-Lösungen nutzen mehrere SIM-Karten, um genügend Bandbreite zu erhalten. Bisher können sie aber keine technisch zugesicherten Bandbreiten buchen. Beide Produktionsmittel benötigen ebenfalls zusätzliche Ausrüstung und die Unterstützung von Expert*innen. In stark ausgelasteten Funkzellen kommt die Rucksack-Lösung schnell an qualitative Grenzen.
Virtuelle Netze mit 5G Standalone
Die aktuellen Tests laufen auf einer 5G Standalone (SA) Infrastruktur von Ericsson im 3,6 Gigahertz Frequenzband. Network Slicing ist eine zentrale architektonische Funktion bei 5G Standalone. Sie erlaubt mehrere, virtuelle Netze in einer einzigen Infrastruktur. Die Technik ermöglicht, dass jedes Slice unterschiedliche Dienstmerkmale erhält. Damit ist es an die Bedürfnisse der Kund*innen angepasst. Die Slices selbst sind voneinander getrennt.
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