Jede Woche stellen wir uns unterhaltsamen und smarten Leserfragen. Unsere Frage der Woche: Was ist eigentlich dieses Mastodon?
Der Mastodonsaurus war ein fünf Meter langes Amphibienkrokodil, das in der mittleren Trias vor mehr als 200 Millionen Jahren lebte. Etwas später, im Jahr 2016, gründete Eugen Rochko den Mikroblogging- Dienst Mastodon. Seit „Mr. Tesla“, Elon Musk, den Nachrichtendienst Twitter gekauft hat, ist Mastodon der neue Heilsbringer im digitalen Telegrammdienst. Die Dinge ändern sich mit der Zeit: Aus „verliebt sein“ wurde „einen Crush haben“, aus „DVD schauen“ wurde „Netflix and chill“ und aus „zwitschern“ wurde „tröten“. Daran ist doch nichts verkehrt, oder?
Schlimm ist eigentlich nur, warum Mastodon so schnell so populär wurde. Nämlich wegen der Unterschiede zu Twitter. Dazu ein kleiner Einblick in die Funktionsweise: Mastodon basiert auf einem „Fediverse“ (Federal Universe), also einem dezentralen Netzwerk, das auf unzähligen kleinen Servern liegt und sich gesplittet finanziert. Es ist daher werbefrei.
Die Server oder Instanzen sind nach Ländern, Inhalten und Interessen getrennt und werden von Privatpersonen, Vereinen oder Interessengemeinschaften betrieben. Als Nutzer sucht man sich seine Inhalte selbst aus – und die Suche funktioniert nicht einmal besonders gut. Der Vorteil ist allerdings, dass man – gegenüber Twitter – weder Willkür von Elon Musk noch bezahlten Inhalten ausgesetzt ist. In Mastodon stehen 500 Zeichen Meinungsfreiheit einem 280-Zeichen-Dinosaurier gegenüber, der auf die Befehle eines einzigen Mannes hört.
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